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Es begann mit der Heizung...
Wir haben Fußbodenheizung und in den achtziger Jahren waren die teilweise noch nicht sauerstoffdicht...
Es kam, wie es kommen musste, 2003(?) an einem Samstag im März bei Frost merkten wir, dass es kühl war...
Also ab in den Heizungskeller und da sah man schon das Problem:
Am 4-Wege-Mischer des Viessmann Vitola u/nt-irgendwas war eine dünne Spur auslaufenden Heizungswassers.
Aufatmend, dass es ja nix Schlimmeres war, suchte ich einen Maulschlüssel, um die Muttern des Mischereinsatzes nachzuziehen.
War ein Kinderspiel und da das Wasser heiß war, war die Spur auch gleich trocken. Während ich noch den Kesselwasserstand untersuchte,
hob sich schlagartig eine dünne Fontäne von Heizungswasser in die Luft.... Mitten im Mischergehäuse war ein klitzekleines Loch, aus dem das heiße Wasser spritzte. Was jetzt??? Da kam mir die Idee, eine kleine Blechschraube in das Loch zu drehen, was durch das heiße Wasser alles andere als einfach war. Doch es glückte und war sogar dicht. Jetzt noch schnell Wasser nachgefüllt und den Druck auf eine annehmbare Höhe eingestellt. Danach auf Zehenspitzen aus dem Heizraum geschlichen...., Telefonbuch geschnappt und den ortsansässigen Heizungsbauer angerufen. Nachdem ich ihm gesagt, wie und womit ich das Leck verschlossen hatte, vereinbarten wir einen Termin um den Mischer zu ersetzen. Nachdem dieser Akt erledigt war, begann ich mir Gedanken über Heizung, Sauerstoff und was weiß ich noch zu machen. Dann baute ich in Eigenleistung eine Systemtrennung ein mit einem Wärmetauscher von Wilo.
Das Jahr darauf stellte ich am Ölbrenner von 1982 ein Problem mit der Düsenstange fest. Was jetzt? Einen neuen Ölbrenner kaufen in einer Zeit wo die Ölpreise ständig steigen und Peak-OIL ein Thema ist??? Dann bekam ich den Tipp mal bei Ebay zu schauen, dort fand ich einen gebrauchten Brenner und kaufte den für 75 €. Zum Glück war da auch der Kesselflansch mit dabei, denn der alte Brenner hatte ein schwenkbare Montagevorrichtung. Neu an dem Brenner war, dass er Ölvorwärmung hatte und eine Absperrklappe im Zuluftkanal, wenn der Brennermotor stoppte, fiel die Klappe zu und der vom Schornstein verursachte Luftzug durch den Kessel wurde unterbunden und damit auch die Auskühlung des Kessels durch diese Zugluft. Durch Zufall entdeckte ich noch ein weiteres Problem: Zufällig hatte ich ein Stück Styropor auf den Kessel gelegt und als ich es wegnahm, stellte ich fest, dass das Blech der Kesselverkleidung mehr als warm war. Da ging mir dann ein Kronleuchter auf... Ab in den Baumarkt und eine Rolle alukaschierte Glaswolle gekauft für 20 €. Die GW dann um den Kessel gelegt und mit Klebeband befestigt.
Groß war mein Erstaunen bei nächsten Öltanken...
Wir hatten einen langjährigen Ölverbrauch von ~ 3500 l im Jahr, jetzt tankten wir nur noch 2500 l/a. Da mag noch eine Schwankung je nach der Jahreswetterlage drin sein, aber egal. Das waren dann 1000 l Öl gespart für einmalig 95 €... und die Öl-Einsparung auf Dauer! Das waren dann die 30% Energieeinsparung bei Kesseltausch, wie sie gerne propagiert werden...
Das war mein Einstieg ins Energiesparen... Achtung! Suchtpotential!
Parallel zu den politischen Ereignissen im Energiebereich begann ich zu denken und begeisterte mich für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, aber irgendwie hatte ich eine Hemmschwelle, das Ding zu kaufen. Also weiter denken...
Inzwischen fiel uns auf, dass die WW-Zirkulation auch ein Sparthema war... Unsere Zirkulation lief mit Schwerkraft und das rund um die Uhr, Sommer wie Winter. Bei der Suche nach Lösungen entdeckte ich bei ELV eine Funksteckdose aus dem FS 20-System. Nun kauften wir eine Z-Pumpe und einige Sender, die aussahen wie Lichtschalter, dazu die Funksteckdose. An allen WW-Zapfstellen klebten wir die Funktaster an die Wand (optisch einwandfrei) und programmierten die Anlage. Bei Tastendruck lief die WW-Zirkulation für 5 Minuten und schaltete dann wieder aus. Wir haben uns auch ganz schnell dran gewöhnt: Raum betreten, Taste betätigen, Klo benutzen z.B. und dann ist WW da. Toll!
Dann hatte ich die Idee mit einer WP im Dachboden, ich wollte die Ziegel per Luftstrom abkühlen, hatte auch mit einem WP-Hersteller diesbezüglich Kontakt und ich staunte nicht schlecht, weil dieser zusammen mit einem Ziegelhersteller was ähnliches probierte. Nun, es wurde weder bei denen noch bei mir was draus...
Dann begann die große Suche nach Ideen und Konzepten und irgendwann stieß ich auch auf das "Haustechnikdialogforum"*. Dort waren ähnlich Verrückte wie ich, nur schon viel verrückter und weiter in ihren Projekten. Dann stieß ich in der Tageszeitung auf eine Notiz, dass die Verwaltung auch eine Erstberatung in Sachen Energie anbot. Termin holen und hingehen war eins. Allerdings musste ich feststellen, dass mein "Bildungsstand" in Sachen Energiesparen bereits höher war als der angebotene Level. Dort bekam ich auch den Tipp für ein BAFA-Gutachten, das wir dann im Frühjahr 2006 realisierten. Gut war, dass wir schon eigene Vorstellungen hatten, die der Gutachter mit einfließen ließ.
*= Für Forumsunerfahrene merke ich an, dass in einem Forum - ähnlich einem Stammtisch - vom Frischling bis zum absoluten und kompetenten Fachmann alles vertreten ist. Wer sich eine zeitlang dort tummelt, lernt rasch zu unterscheiden!
Auffällig war mir, dass ich unbedingt kostenlose Energie haben wollte und das schon geraume Zeit und da reifte langsam ein Konzept. Da merkten wir auch, wie wertvoll das Internet ist, obwohl die Suche im Netz immer noch mühsam war. Es folgten unzählige Kontakte zu Herstellern von Kollektoren und Zubehör... In der Zwischenzeit haben wir das Haus gedämmt und damit unsere Hausaufgaben gemacht...
Dann fällte der Familienrat die Entscheidung für eine th. Solaranlage, folgend haben wir Kontakte zu Firmen gesucht, die so was anbieten. Ein überregionaler großer Anbieter schied sofort aus, weil er auf die Forderungen unsererseits bezüglich der Ausführung nicht einging. Da wir die Auffassung vertreten: Wer bezahlt, sagt auch wo es langgeht, war er chancenlos. Das heißt jetzt nicht, dass man Blödsinn bestellen darf und die Firma dann für die Funktion gerade stehen muß. In dem speziellen Fall wollten wir keine Indach-Kollektoren wegen der geringen Dachneigung von 34°. Dann luden wir 5 Firmen - kleine und große - ein. Die Herren kamen im Dezember 2007 vor Ort, natürlich nicht gleichzeitig, um uns zu beraten. Da teilen wir uns immer die Arbeit, meine Frau beobachtet und achtet auf alles Mögliche, ich wiederum stelle mich erst mal dumm und bitte um Beratung und Vorschläge.
Der erste Solateur - so nannte er sich - kam von einem großen und renommiertem Hersteller für erstklassige Kollektoren. Auf die Frage wie man denn so etwas wird, hat er geantwortet, er habe im Internet einen Kurs gemacht. Keine 5 Minuten später sagte er ziemlich kleinlaut, ich wüsste mehr als er... Die nächsten 3 "Beratungen" hatten ähnliche Verläufe. Der letzte Mann sagte frei raus, dass er bisher nur Anlagen für Warm-Wasser gebaut habe und das eine heizungsunterstützende Anlage seine Kompetenz überschritte. Hut ab!
Jetzt waren wir wieder am Anfang und dann trafen wir die folgenschwere Entscheidung, das Ding selbst aufs Dach zu wuchten.
Unterstützung suchten und fanden wir beim Solarverein Trier, dort wurden wir gut beraten und wagten dann das Projekt zu starten.
Der SV Trier liefert in der Regel auch das Material zum Bau und bietet auch einen Kollektorbau an.
Grundsätzlich muß man ganz klar herausstellen, dass Jeder sich vorher schlau machen muß - wenn er keine unangenehmen Überraschungen erleben will.
Die Möglichkeiten dazu will ich auf der nächsten Seite schildern...