Umstellung auf einen Gasbrennwertkessel

 

Da sich die Ölpreise in den letzten Jahren ständig nach oben entwickelten, tendierten wir zu einer Wärmepumpe. Leider hat auch der Strompreis in der jüngeren Vergangenheit diese Richtung eingeschlagen. Zusätzlicher Faktor ist das Alter der Hausbewohner, als Fazit   schwenkten wir von einer immer teurer werdenden Energiequelle um auf Erdgas. Das wird zwar auch teurer, allerdings sind die Investitionen deutlich überschaubarer als bei einer WP mit ungewisser Effektivität.

Im Sommer 2012 erfolgte eine Ausschreibung für Brennwerttherme/Brennwertkessel, die doch recht erstaunliche Ergebnisse brachte.

Gleichzeitig erging an die Stadtwerke die Aufforderung ein Angebot für einen Gasanschluß vorzulegen. Während die Angebote für den Wärmeerzeuger teilweise sehr zäh tröpfelten, war das Gasanschlußangebot schnell da, runde 2200 € Pauschal mit der Klausel, dass wenn wir uns verpflichten, das Gas 5 Jahre lang bei den Stadtwerken zu beziehen, es einen Anschlußzuschuß von 500 € gibt. Ein Rechenexempel...

Nachdem dann sich die Klärung der offenen Fragen - passt das Teil dort hin oder nicht - deutlich in die Länge zog, waren dann im April die offenen Fragen bis auf Kleinigkeiten ausgeräumt.

Am 14 April wurde der Ölkessel demontiert und entsorgt. 3 Stunden später stand an der Stelle ein tischkühlschrankgroßes Gerät, der neue Gaskessel, eigentlich eine freistehende Therme, denn der "Kessel" hat gerade mal ein Volumen von 2,5 l. Der alte "Öler" hatte 100 Liter Inhalt. Dazu kam die Stahlmenge von geschätzten 200 kg, zusammen also ~ 300 kg. Im Vergleich dazu das Innenteil der Therme mit 2,5 l plus ca 2,5 kg Metall = 5 kg. Der gravierende Unterschied machte sich aber erst nach der Inbetriebnahme sichtbar...

Hier einige Bilder des Gaskessels:

Wie nebenstehend zu ersehen ist, ist der Kessel ein großer Kasten mit viel Platz drin.

Bemerkenswert, es ist keinerlei Dämmung vorhanden...

 

Der angeblich (laut Werkskundendienst) identische Anschluß wie der vorhergehende Ölkessel ist nicht machbar, weil dieser Kessel einen Akku für die Speicherung der Einstellungen hat. Bei Schalten der Betriebsspannung würde sich der Akku über die Sommermonate entladen.

Also hat der Gaskessel jetzt einen festen 230 V - Anschluß und bekommt von der UVR 1611 einen potentialfreien Schaltausgang, der Schließer oder Öffner sein darf.

Nach Inbetriebnahme musste ich erst mal gründlich umdenken, es ist ein Unterschied, ob hier ein Öler mit 100 Liter Wasser werkelt oder ein Minikessel mit 2,5 l Inhalt. Das verschärft sich noch dadurch, dass beim großen Kessel noch geschätzte 200 kg Stahl hinzukommen, also eine aufzuheizende Masse von ca 300 kg vorhanden ist, während im Gegensatz dazu der kleine Gaskessel zu seinem Mininhalt eine Metallmasse von vielleicht 2,5 kg dazu kommen. Dann haben wir auf der einen Seite 300 kg gegenüber ca 5 kg. Das dürfte bei jedem Heizvorgang in der Übergangszeit deutlich ins Gewicht fallen.

Der mit der Installation beauftragte Fachbetrieb hat mir den Zugang zur Fachmann-Ebene gezeigt und nun bin ich am Einstellen. Anfängliche Probleme wie zu geringer Temperaturhub sind inzwischen behoben, da Brötje aus meiner Sicht Einstellmöglichkeiten in großer Bandbreite bietet. Hier werde ich noch weiter berichten, wenn die kalte Jahreszeit kommt und die Modifizierungen vertieft werden. Stellt sich die Frage, was Umrüster machen, wenn sie selbst keine Ahnung haben. Kein Fachbetrieb wird soviel Zeit aufwenden können...

  Gut erkennbar die nahezu trägheitslose Reaktion des Mini-Wärmeerzeugers. Lediglich die Pumpe fördert noch zuviel, sichtbar an dem Abfall der Temperatur oben im Puffer.

Positiv wird sein, dass keine Mindestbrennzeit wie beim Ölkessel gebraucht wird, so dass auch nur kleinste Wassermengen aufgeheizt werden können, was den Verbrauch mindert und der solaren Erwärmung mehr Puffer zur Verfügung stellt.

Das dürfte gerade in Teilen Übergangszeit sich günstig gestalten, wo vorwiegend per High-Flow alles vom Dach geholt wird, was geht und nur heisses Wasser per Kessel gemacht wird.

Nach Inbetriebnahme zeigte sich eine unschöne Erscheinung, da die Schwerkrftbremse offen war. Der Wärmeerzeuger befindet sich deutlich tiefer als die aufzuheizende Pufferhälfte, trotzdem trat eine unkontrollierte Strömung in den Leitungen auf.

Erstaunlich, was sich da nach Brennschluß aufschaukelt...

Weitere Diagramme und Berichte folgen in der kühleren Jahreszeit...

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